"Zeitungssinger mit bunten Tafeln"
Das Ensemble, die „Hofheimer Moritatensänger“ zeichnen sich durch eine hohe Qualität und Originalität aus. Kreative Entwicklungen von Musik- und
Gesangsstückeangeboten, gepaart mit spannender Comedy, bilden die Basis für eindruckstarke Straßenmusiktheaterstücke. Die wiederkehrende Präsenz durch regelmäßige Einladungen auf Straßenfeste,
Jubiläen, Eröffnungsfeiern, historische Gedenkveranstaltungen, Ausstellungen oder bei Benefizveranstaltungen ist ein Beleg für die große Zufriedenheit der Zuhörer, Kunden und Veranstalter. Viele
tausend Zuhörer und Zuschauer haben sich während der drei Jahrzehnte begeistert und erfreut. Mit der Eröffnung einer Vorstellung werden die Gäste eingeladen: „Menschen, höret die Geschichte, die erst
kürzlich ist gescheh’n, die wir treulich euch berichten, lasst uns dran ein Beispiel seh’n. Lasst uns redlich hier nur handeln, treu erfüllen uns’re Pflicht, stetes der Tugend Pfad nur wandeln,
Tugend gibt uns reines Licht.“
Geschichte: Wenn Bänkelsänger vor ihre bunten Tafeln traten und mit ihren Stöcken auf die gar schrecklichen Bilder zeigten und von noch schreck-licheren Ereignissen
berichteten, waren das im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts Ereignisse, wie heute ein Fernsehabend oder Kinobesuch. Die naiven Bilder nebst den dazugehörigen Schauer-, Liebes-, Räuber- und
Spielgeschichten sind Teil unserer Volkskunst und haben ihre kulturhistorische Bedeutung in der Entwicklungslinie von Film, Comic und Trivialliteratur. Angrenzende Gebiete wie Straßentheater, Kunst
oder Straßenmusik fanden ihre Entsprechung.
Bis in die zwanziger Jahre unseres Jahrhunderts gehörten die Bänkel-, Moritaten-, Zeitungs-, Geschichten-, Balladensänger, Chansonnier und wie sie alle genannt wurden
zum bunten Bild auf Plätzen, Straßen, Märkten oder wo viele Menschen sich versammelten und waren bedeutungsvolle Informationsmakler und -händler.
"Sie bauten ihre Gestelle, das „Bänkel“ auf...",
entrollten ihre farbenprächtigen Tafeln oder Schilder und begannen, begleitet von ihrer Drehorgel/Leierkasten ihre Vorträge, Lieder, Texte oder Darbietungen. Besondere
Ereignisse, Katastrophen und Unglücksfälle, Raub- und Mordgeschichten, besonders aber traurige Schicksale der Liebe waren die Themen, die der Bänkelsänger zur Information, zur Unterhaltung und zur
moralischen Ermahnung behandelte. Dem Volk aufs Maul geschaut und politische Kommentare in Wort und Tat auf Gassen und Plätzen.
Die „Hofheimer Moritatensänger“ trugen Lieder, Geschichten, Tafeln, Bilder und viele Requisiten zusammen, um diese Tradition des alten fahrenden Gewerbes in der
heutigen Zeit zu zeigen, vorzutragen und weiter zu entwickeln. Ihr Interesse gilt der Fortschreibung dieser wichtigen medialen Entwicklung neben Zeitung, Film und Fernsehen. Die moderne Fortsetzung
in weltumspannenden Netzen des Internets, einer Mediengesellschaft.
Beispiele aus dem eigenen Repertoire der „Hofheimer Moritatensänger“: Der Zeitungssänger und seine Frau: „200 Jahre Philipp und Lisbeth Keim 2004“, „Die Hofheimer
Moritat 1987“, „Schausteller treffen sich in Frankfurt 2001“, 650-Jahre Hofheim am Taunus: „Hofheimer Geschichte 2002“,Weltkulturerbe auf der Hohen Salzburg: „Der Salzburger Stier 2002“, „Hofheimer
Wohnungsbau HWB“ und „Ihr Lorsbacher hört die Schreckenskunde 2006“.